Für die Kirche in Martinroda gibt es keine exakten Angaben über das Jahr ihrer Entstehung. Manches deutet auf einen romanischen Ursprung hin. Nach einer gotischen folgte eine barocke Phase um das Jahr 1720.
Eines der sehenswertesten Details ist das Tabernakel. In katholischen Kirchen ist dies der Aufbewahrungsort des Heiligen Brotes. In Martinroda wird hier das Abendmahlgeschirr aufbewahrt. Es stammt aus vorreformatischer Zeit und wurde aus dem Vorgängerbau übernommen.
Die Kirche steht östlich des Dorfes am Fuß des Veronikaberges und ist vom Gemeindefriedhof umgeben. Sie verfügt heute über vier große rechteckige Fenster. Die zugemauerten, aber immer noch erkennbaren Rundbögen in der Außenfassade deuten auf die frühgotische Phase hin.
Der Turm erhebt sich am westlichen Ende der Kirche. Die zwei Glocken der Kirche befinden sich in einem außerhalb der Friedhofsmauern stehenden Glockenhaus.
Der Innenraum, in dem die Farben Gold, Weiß und Grün dominieren, ist mit einer Holzdecke abgeschlossen. Er hat zwei Emporen und einen reich verzierten Altar aus dem 18. Jahrhundert.
Die Orgel auf der zweiten Empore reicht schwalbennestartig bis unter die Holzdecke und gehört mit ihrem Prospekt mit prächtigen barocken Schnitzereien und Darstellungen musizierender Engel zu den Kostbarkeiten der Kirche.
Sehenswert sind auch ein Wandkruzifix aus dem 13. Jahrhundert und ein Taufengel von 1722.