Presseartikel 2010 - 2014

Wir ziehen Bilanz: Martinroda beteiligt sich an Sanierung der Heydaer Straße

18.02.2014 - 04:40 Uhr

Martinroda (Ilmkreis). Der stellvertretende Bürgermeister Georg Schramm ist stolz auf den neuen Spielplatz, der auch für Auswärtige ein Anziehungspunkt ist.

23 000 Euro wurden in neue Spielgeräte wie Korbschaukel, Federwippe, Kletterpilz und Tischtennisplatte investiert. Archiv-Foto: Hanns Stamm

Die Einweihung eines neuen Spielplatzes am Festplatz in Martinroda zählt der stellvertretende Bürgermeister Georg Schramm zu den wichtigen Ereignissen im vergangenen Jahr. 23 000 Euro wurden in neue Spielgeräte wie Korbschaukel, Federwippe, Kletterpilz und Tischtennisplatte investiert. Im Sommer sei der Spielplatz immer belegt, auch von Auswärtigen.

Nach der Übereignung von zwei Altneubauten in der Arnstädter Straße an die Gemeinde, vorausgegangen war ein Vergleich in einem Rechtsstreit, könne wohl in diesem Jahr mit deren Sanierung begonnen werden. Zunächst müssten die Grundmauern trockengelegt werden, sagte Schramm.

Martinroda hat einen beschlossenen Haushalt 2014, beteiligt sich gemeinsam mit der Stadt Ilmenau an der Sanierung der Heydaer Straße, investiert in eine neue Lüftungsanlage für die Kegelbahn und plant Maßnahmen zur Dorferneuerung, die ab 2015 umgesetzt werden sollen. Zunächst sind dafür 400 000 Euro vorgesehen.

Die Bürger sollen Mitte des Jahres über die Vorhaben informiert werden, können sich mit privaten Arbeiten an ihren Häusern am Programm beteiligen. Angeschafft hat die Gemeinde Anfang vorigen Jahres einen neuen Streuaufsatz für den Multicar zum Winterdienst, den sie aber in diesem "Winter" schonen konnte. Für den Kauf eines Transporters für die Jugendfeuerwehr stellte sie 5000 Euro zur Verfügung. Für den Kindergarten wurde eine Spülmaschine angeschafft.

Keine Abstriche gibt es in Martinroda an der Vereinsförderung, die pro Mitglied 5 Euro beträgt. Die neun Vereine in Martinroda haben ungefähr 300 Mitglieder. Weiterhin zahlt die Gemeinde für Neugeborene 100 Euro Begrüßungsgeld, das war sieben Mal der Fall. Das Sandhasenfest soll in diesem Jahr wieder zu einem kulturellen Höhepunkt werden.

André Heß / 18.02.14 / TA

 

Genossenschaft in Martinroda setzt auf Biogas

04.04.2012 - 05:30 Uhr

Die Agrargenossenschaft Martinroda sucht nach weiteren Standbeinen. Silotürme sollen abgebaut werden. Vorsitzender Horst Menzel plant den Bau einer Biogasanlage.

Die alten Silotürme prägen das Erscheinungsbild der Agrargenossenschaft seit vielen Jahrzehnten. Bald nicht mehr, denn sie sollen in absehbarer Zeit abgebaut werden. Foto: Henry Buchberger

Martinroda. Horst Menzel ist Vorsitzender der Agrargenossenschaft Martinroda und gehört praktisch schon zum Inventar des Betriebes. Der Landwirt ist mittlerweile 45 Jahre in der Branche tätig. Seit zwei Jahren leitet er gemeinsam mit Enrico Grotzke die Geschicke der Genossenschaft, zuvor war er bereits zwei Jahre kommissarisch als Chef aktiv.

Neun Gemarkungen werden bewirtschaftet, wobei die Böden im Geratal nicht die besten sind. Und durch den Autobahnbau verlor man rund 200 Hektar an Grund und Boden. Zudem wurden viele Flächen zerschnitten, was die Bewirtschaftung nicht einfacher macht. Sorgen bereitet der Milchpreis. "Er ist nicht akzeptabel, wir können in diesem Bereich nicht kostendeckend arbeiten", beklagt Menzel. Die Martinrodaer Milch, deren Fettgehalt bei etwa vier Prozent liegt, wird nach Erfurt geliefert.

Erfreulich ist, dass in der 1972 erbauten Anlage jedes Jahr etwa 400 Kälber zur Welt kommen. "Es wird angestrebt, von jeder Kuh ein Kalb zu bekommen", erklärt Enrico Grotzke, der auch Leiter der Tierproduktion ist.

Vermehrt suchen die Verantwortlichen nach weiteren Standbeinen. So wurde erst kürzlich auf den Dächern der Ställe Photovoltaikanlagen montiert auf einer Fläche von insgesamt 10 200 Quadratmetern. Zuvor wurden die Dachflächen vermietet und von der zuständigen Firma saniert.

Geplant ist nun der Bau einer Biogasanlage. Man befindet sich derzeit im Genehmigungsverfahren. Sollte das erfolgreich sein, vergärt die Biogasanlage pflanzliche und tierische Rückstände zu Biogas, um dieses dann in Strom und Wärme umzuwandeln. Die durchschnittliche Leistung liegt dann bei 250 Kilowatt.

Momentan wird die Gülle noch auf die Felder gefahren. "Es ist ein wertvoller Dünger", lobtMenzel das übelriechende Substrat, deren hohe Gehalte an gebundenem Stickstoff, Phosphor, Kalium und anderen Nährstoffen es zu einem wichtigen Dünger machen. Zudem reduziert das Vorhandensein von Jauche, wie Gülle auch genannt wird, den Bedarf an zuzukau-fenden synthetischen Düngern in landwirtschaftlichen Betrieben. "Da Gülle ständig anfällt, ihre Verwertung aber oft nur zeitversetzt erfolgen kann, ist eine Zwischenlagerung erforderlich", sagt Horst Menzel und zeigt auf die vielen Güllebehälter unterhalb der Milchviehanlage, wo auch die Biogasanlage Platz finden soll.

Die alten Silotürme, die momentan noch das Erscheinungsbild der AgrargenossenschaftMartinroda prägen, werden demnächst abgebaut.

Wissenswertes

  • Gesamtfläche: 1320 Hektar, davon 920 Hektar Ackerland, 400 Hektar Grünland
  • 32 Beschäftigte und drei Auszubildende
  • 490 Milchkühe,
  • 500 Jungtiere
  • Tagesmilchmenge der Herde: 11 000 Liter
  • Mitglieder der Genossenschaft: 70 (inklusive der Beschäftigten)
  • Anlage 1972 erbaut

Henry Buchberger / 04.04.12 / TA

 

Zelten zum Faschingsauftakt in Martinroda

28.01.2013 - 01:05 Uhr

Die Martinrodaer Narren schnitten ihr Programm ganz auf das Thema Camping zu, obwohl es im Ort keinen Zeltplatz gibt. Die "Kleine Garde" ist der beste Beweis, dass Nachwuchssorgen unbegründet sind, die Zugaberufe nahmen kein Ende.

Die Pinzengarde sorgte mit viel Schwung auch für gute Laune in Martinroda. Foto: Hanns Stamm

Martinroda. Was fehlt den Menschen in Martinroda? Wenn man den Narren des Ortes Glauben schenken will, ein Campingplatz! Denn eingeläutet wurde hier die närrische Saison auf mit einem tollen Bühnenbild, das die Camperherzen höher schlagen lies.

Fast alle Programmpunkte waren auf Camping zugeschnitten und das Programm, es stand unter dem Motto: "Ganz Martinroda macht Rabatz beim Fasching auf dem Campingplatz", war breit gefächert und reichte vom Zeltaufbau über "Harald Glööckler" und die Katzenberger bis zur operativen Umwandlung eines Mannes zur Frau nach über 20 Ehejahren. Erna und Rosi in der Bütt hatten auch die Lacher auf ihrer Seite wie Christine und Martina.

Nach dem Einmarsch sorgten die "Mini Mäuse" für Stimmung im Saal und schon hier konnte ein jeder erahnen, es wird ein langer Abend, denn die Zugaberufe wollten kein Ende nehmen.

 "Mini-Mäuse" sorgten für Stimmung im Saal

Die kleinen Mädchen ließen sich nicht lange bitten und legten nochmals los. Diese "Kleine Garde" ist der beste Beweis, dass man sich hier im Ort in Sachen Nachwuchs für die Garde kaum Sorgen machen muss.

Das junge Männerballett bewegte sich im Zeitlupentempo zu "Guten Morgen Sonnenschein" - ein gewollter Effekt. Und der durchs Programm führende Platzwart versprach, dass sie nochmals auftreten würden und dann wesentlich beweglicher und schneller seien. Dies war ein Versprechen, das die Jungens auch realisierten.

Jetzt kam Erna, die sich über ihr Eheleben ausließ, den Kuraufenthalt ihres Göttergatten und den eigenen. Er kam dabei nicht besonders gut weg, denn er hatte da 3600 Euro ausgegeben und sie nur 6,20 Euro. Auf seine Frage, wie sie dies geschafft habe, lautet ihre lakonische Antwort: Ich habe am ersten Tag so einen Idioten wie dich kennen gelernt.

Danach trafen die "Geißens" mit "Glööckler" zusammen, der ihr eine lange Männerunterhose als ein besonders modisches Etwas anpries. Christina und Martina waren der Meinung, dass es ungerecht sei, dass man die Falten mit zunehmenden Alter im Gesicht bekommen würde, dafür hätte man doch am Hintern viel mehr Platz und sie würden nicht jedem gleich ins Auge fallen.

Dann stieg Rosi in die Bütt und ließ die Hüllen fallen und dies unter dem Hinweisschild: FKK. Rosi hatte nach drei Jahren Arbeitslosigkeit den Job ihres Lebens gefunden, sie war Stripperin auf Mallorca geworden. Als BH und Slip fielen kam nicht nackte Haut zum Vorschein, nein alles war züchtig verdeckt - es folgten traurige Gesichter bei der anwesenden Männerwelt.

Als Ehemann Rafael seiner Göttergattin nach 20 Jahre Ehe gestand, lieber eine Frau sein zu wollen, verstand diese die Welt nicht mehr. Rafael auf der Trage wurde unter der Melodie der "Schwarzwaldklinik" in den Operationssaal geschoben und Prof. Brinkmann schritt zur Tat, nun bekam das Ganze einen Hauch vom Dschungelcamp.

Der Auftritte der Garde war erneut ein echter Augenschmaus, die Mädchen waren wieder einmal absolute Spitze.

Zum Abschluss sangen Akteure und Zuschauer das Martinrodaer Camperlied: "Grill mein Camper grill, die Märtrutschen leben so still, und schwer hängt in der Luft ein Hauch von Bratwurstduft. Ein Bierchen gut gekühlt, den Frust herunter spült, das macht ihn ochenblicklich, zufrieden, ruhig und glücklich."

Hanns Stamm / 28.01.13 / TA

 

Feierstunde für junge Leute in Martinroda

29.04.2013 - 05:00 Uhr

Martinroda (Ilmkreis). 19 Mädchen und Jungen nahmen am Samstag an der Jugendweihe teil. Der Wert von Freundschaften wurde betont.

Die Jugendweihe erhielten: Tabea Fuchs, Alexander Thiem, Lucas Schneider, Max Barchewitz, Juliane Ehrhardt, Janie Ambrozus, Franziska Faupel, Lukas Senglaub, Dominic Militzer, Jonathan Will, Carolin Thiem, Celine Grunenberg, Max Hillmann, David Timm, Marvin Kirchner, Dennis Fiedler, Felix Elsner, Vivien Eschrich und Oliver Torno. Foto: Hanns Stamm

Michaela Salzmann vom Verein Jugendweihe Plus Arnstadt erinnerte die 19 Mädchen und Jungen im Saal von Martinroda in ihrer Rede an die zurückliegenden 14 Jahre ihres Lebens und spannte den Bogen auch in die Zukunft - in eine Welt, die kälter geworden ist, wie sie sagte.

Für die Teilnehmer der Jugendweihe aus dem Geratal war es ein besonderer Tag. Sie trugen festliche Kleidung und waren mächtig aufgeregt, als sie angeführt von den Blumenmädchen Laura, Lilly und Maja den Saal betraten. Michaela Salzmann schlüpfte zu Beginn ihrer Rede selbst in die Rolle der Teilnehmer: Sie sprach vom Wandel der Jungs, die heute mit Schlips und Kragen erschienen, während sie sonst Jeans und T-Shirts tragen. Sie ließ die letzten Tage und Stunden vor der Feierstunde Revue passieren, die mit dem Einkaufen, dem Friseurtermin bis zum Bestellen von Plätzen ausgefüllt waren.

Michaela Salzmann stellte auch die Frage nach dem wichtigsten Erlebnis in den Raum: Sei es die Geburt, die Schuleinführung - all dies ist Jahre her. "Die Jugend solle eigene Wege gehen, aber Wegweiser können nicht schaden", zitierte die Rednerin Pearl S. Buck. Sie machte klar, dass die Eltern auch weiterhin die besten Vertrauten der Kinder sind und sein wollen, auch wenn mach einem Kind die Sorge der Eltern ein wenig übertrieben erscheint.

"Gerade in einer Gesellschaft, die kälter geworden ist, braucht man echte Freundschaften, die man so im Internet oder auf Facebook nicht unbedingt findet." Michaela Salzmannerklärte den Jugendlichen, dass sie die nächste Generation seien und aktiv mithelfen können, alles ein wenig besser zu machen und forderte sie auf, "mit Toleranz und Respekt konsequente und selbstbewusste Erwachsene" zu werden.

Die Dankesworte der Jugendweiheteilnehmer sprachen Max Barchewitz, Juliane Ehrhardtund Janie Ambrozus.

Hanns Stamm / 29.04.13 / TA

 

Funktionierende Jugendwehr in Martinroda aufgebaut

05.09.2012 - 04:00 Uhr

Die Geschichte der Wehr von Martinroda liegt etwas im Dunkeln. Bekannt ist, dass dereinst im Wiesenweg das Spritzenhaus stand, erbaut 1942. Diese Jahreszahl ist auch heute noch sichtbar. Laut Wehrleiter Andreas Fliedner wurde dieses Haus bis 2005 genutzt, am 22. Oktober des Jahres zog die Wehr dann in das neue Feuerwehrgerätehaus an der ehemaligen B4 um.

Von rechts nach links: Karin Fliedner, Andreas Fliedner, Maria Rose, Martin Kapp, Max Wolf, Christian Schreyer, Dominic Militzer, Christian Rübsam, Ricky Meyer, Laura Militzer, Robin Fliedner, Patrick Wolf, Dominik Barth, Hartmut Brehm, Felix Schrickel (dahinter versteckt Michael Trautman), Dieter Barth, Jürgen Reinhardt, Manfred Augner. Nicht auf dem Bild sind: Elke Hofmann und Christian Freyer (aktive Wehr), Lisa Fabig, Marie-Luise Werner und Frank Elle (Jugendwehr), Hans Hofmann, Wolfgang Wedekind, Harald Wanderer, Peter Geiß und Kurt Bechmann (Alters- und Ehrenabteilung). Foto: Hanns Stamm

Martinroda. Die Martinrodaer Wehr ist eingebunden in die Feuerwehrvereinbarung des Geratals, die die Wehren der Orte Angelroda, Neusiß, Martinroda, Geraberg undElgersburg zusammenfasst. Hauptgrund für diesen Zusammenschluss war die personelle Besetzung der Wehren tagsüber, denn kaum eine Wehr kann eine volle Tagesbereitschaft garantieren. Bricht heute in einem dieser Orte ein Feuer aus, oder wird technische Hilfe benötigt, wird über die Leitstelle die Sirene in allen Orten ausgelöst.

Die erste schriftliche Erwähnung der Ortsfeuerwehr Martinroda findet man in der Kirchenchronik aus dem Jahr 1897. Aus mündlicher Überlieferung ist bekannt, dass Bürger des Ortes bereits im Jahr 1830 als Feuerläufer tätig waren.

Gerätehaus wurde der Löschtechnik agepasst

Eine Ortschronik ist leider nach dem Zweiten Weltkrieg verloren gegangen. Es besteht also die Möglichkeit, dass die Ortsfeuerwehr weit vor dem Jahr 1897 gegründet wurde.

Das erste bekannte Feuerwehrhaus war ein Holzbau in der heutigen Wiesenstraße. Gegenüber vom damaligen Feuerwehrhaus befand sich der Steigerturm. Im Volksmund ist dieser Teil der Wiesenstraße auch heute noch als Steigerhaus bekannt.

Nach dem Kriegsende 1945 hat der Wehrleiter Franz Schlösser veranlasst, dass die vorhandene Löschtechnik in Martinroda verblieb. So war Martinroda kurzzeitig im Besitz eines Löschfahrzeuges "Magierus-Deutz" und eines Schaumbildners. Diese Löschtechnik war zu dieser Zeit die beste, die es im Umkreis gab. Sie wurde kurz nach Ende des Krieges nach Ilmenau überführt, und Martinroda erhielt einen Tragkraftspritzenanhänger als Ersatz. Im Jahre 1978 bekam die Feuerwehr Martinroda ein Kleinlöschfahrzeug TS8/8 vom Typ B 1000. Dafür musste an das Gerätehaus eine Garage angebaut werden.

Der B 1000 versah seinen Dienst bis zum Dezember 1999 als Einsatzfahrzeug. Im Januar 2000 erhielt die Feuerwehr ein neues Kleinlöschfahrzeug mit Wasser (KLf-W). Für dieses allerdings war die bisherige Garageneinfahrt zu klein. Also wurde die Toreinfahrt vergrößert. Da zur Ausrüstung noch ein 23 Jahre alter Mannschaftstrans-portwagen gehörte, reichte der Platz im Gerätehaus nicht aus. Am 21. April 2004 wurde der Fördermittelbescheid für den Neubau des Gerätehauses übergeben.

Die Wehr verfügt heute über eine neun Mann starke Einsatzabteilung, der zwei Frauen und sieben Männer angehören. Seit 1996 gibt es im Ort eine Jugendwehr, damals hatte sie sieben Mitglieder, heute sind es 12 im Alter zwischen acht und 16 Jahre. "Und im kommenden Jahr", so Fliedner, "werden drei Jungen und Mädchen in die Einsatzabteilung übernommen. Das hilft uns, wenn es auch noch etwas dauert, bis die jungen Menschen alles perfekt können." Der Feuerwehrverein der Gemeinde Martinroda hat derzeit 18 Mitglieder. Er pflegt eine gute und intensive Zusammenarbeit sowohl mit der Jugendwehr als auch mit der Einsatzabteilung. "Im Vordergrund steht heute nicht mehr die Brandbekämpfung, sondern technische Hilfeleistungen", erklärt Andreas Fliedner.

Fakten zur Feuerwehr

  • Wehrleiter: Andreas Fliedner
  • Jugendfeuerwehrwart: Karin Fliedner
  • Vereinsvorsitzender: Domenik Barth
  • Der Einsatzabteilung gehören zwei Frauen und sieben Männer an.
  • Die Jugendwehr wurde 1996 gegründet, ihr gehören heute 12 Jungen und Mädchen an.
  • Verein: Feuerwehrverein der Gemeinde Martinroda e.V.; 18 Mitglieder
  • Ausrüstung: Die Wehr verfügt über zwei Fahrzeuge - ein Tragkraftspritzenfahrzeug mit 500-Liter-Wassertank zur Erstbekämpfung und ein Mannschaftswagen.
  • Das neugebaute Gerätehaus wurde am 22. Oktober 2005 übergeben.

Hanns Stamm / 05.09.12 / TA

 

Porzellan-Manufaktur in Martinroda feiert 110-jähriges Bestehen

12.10.2010 - 17:46 Uhr

Seit bei Henneberg in Ilmenau die Porzellan-Produktion eingestellt wurde, galt ein großes Handwerk der Region als ausgestorben. Doch so ganz stimmt das nicht: Denn in Martinroda hat die Familie Holland-Moritz die Kunst aus dem weißen Gold konserviert. Seit 15 Jahren wird in der kleinen Manufaktur Porzellan nach historischen Vorlagen selbst hergestellt.

Christine Förster beherrscht die Porzellanmalerei von der Pike auf - ein Berufsstand, der inzwischen rar geworden ist. Foto: Ralf Ehrlich

Martinroda. Sein Betrieb gilt als die kleinste Porzellan-Manufaktur in Thüringen, doch der historische Brennofen von Hans Holland-Moritz ist weit und breit der größte seiner Bauart.

Freilich hat der Inhaber der Martinrodaer Porzellan-Manufaktur längst auf eine modernen Gasbrennerei umgestellt. In dem alten Backsteinbau aber erinnert noch vieles an die Zeit, in der die Porzellanherstellung eine handwerkliche Herausforderung war - und noch immer ist.

Kaolin, Quarz und Feldspat, das sind die Zutaten für die Produktion des weißen Golds. BeiHans Holland-Moritz wird die Mischung noch nach alter Rezeptur zusammengestellt. Den späteren Figuren und Services gibt seine Frau Sabine Holland-Moritz den richtigen Schliff, die Formen selbst stammen zum Teil noch aus Gründerzeiten.

1900 begann Friedrich Eger in Martinroda mit der Porzellanherstellung. Inzwischen führt die Familie in der vierten Generation das Erbe weiter. "Warum sollten wir nicht das tun, was wir gelernt haben", erklärt Hans Holland-Moritz die Intension, auch in Zeiten fernöstlicher Billigkonkurrenz eine Manufaktur zu betreiben. Ein paar Prozessabläufe sind natürlich einfacher geworden. An seinem neuen Gasofen etwa kann der Inhaber die Temperatur jetzt komfortabel per Knopfdruck steuern. Das war mit der alten gemauerten Brennkammer undenkbar.

Einer der sich an diese Ära noch gut erinnern kann, ist Winfried Böhm. Sein Vater hat hier in Martinroda als Brenner gearbeitet, was eine Kunst für sich war. Martin Böhm hatte dafür zu sorgen, dass der Ofen zu jedem Zeitpunkt die richtige Temperatur behält. Ein Kegel galt als Indikator: Je nach Schmelzgrad konnte der Brenner Rückschlüsse auf die aktuelle Wärme ziehen, denn "bei 1000 Grad beginnt der wichtigste Prozess. Dann fließt die Masse", beschreibt Holland-Moritz.

An ihrem Arbeitstisch sitzt ein paar Räume weiter Christine Förster, durch ihr Fenster dringt warmes Sonnenlicht. Die Porzellanmalerin beugt sich über eine Sparbüchse aus Porzellan und führt dabei den Pinsel mit ruhiger Hand. Auch sie hat ihr Handwerk von der Pike auf gelernt - in der Schierholzschen Porzellan-Manufaktur in Plaue.

Dem Betrieb in Martinroda allerdings wurde das Leben zu DDR-Zeiten nicht eben einfach gemacht. 1972 wurden die Inhaber der Manufaktur kurzerhand enteignet, später an Henneberg-Porzellan in Ilmenau angeschlossen.

Nach dem Antrag auf Rückführung haben die Eheleute Holland-Moritz seit 1995 wieder Fahrt aufgenommen. In diesem Jahr wird sogar das 110. Jahr des Bestehens gefeiert. Seither reist der Chef der Manufaktur durch die Lande und präsentiert die Kunst ausMartinroda mit dem Siegel "PM" auch schon mal im Saarland oder in Österreich.

Weil das Firmengelände so groß ist, hat die Familie kurzerhand einen neuen Geschäftszweig aufgemacht: Nebenan ist Barbara Nahs mit einem Möbelmarkt eingezogen, der in diesem Jahr das 20. Bestehensjahr feiern kann.

Landrat Dr. Benno Kaufhold, der am Samstag zum Gratulieren kam, hat in seiner Laufbahn übrigens auch schon mit Porzellan zu tun gehabt: Als Wäscher bei Henneberg inIlmenau begleitete er in Nachtschichten die letzte Stufe im Produktionsprozess.

Arne Martius / 12.10.10 / TA

 

Grundschule Martinroda lud zum Tag der offenen Tür

27.03.2010 - 06:00 Uhr

Streng genommen war es kein Tag der offenen Tür, sondern nur ein Abend. Das tat dem Echo der Besucher, darunter zumeist Eltern, keinen Abbruch.

Das Treppenhaus war gut gefüllt zum Auftakt des Tages der offenen Tür an der Grundschule Martinroda. Foto: Henry Trefz

Martinroda. Das Bergplateau über der Ortslage mit der guten Aussicht ist in diesen Tagen ein gern besuchtes. Gerade erst hatte sich Thüringens Bildungsstaatssekretär Roland Merten (TA berichtete) den neuen Kindergarten angesehen und die unmittelbare Nachbarschaft zu Schule, Sporthalle, Sportplatz und neuem Spielplatz als ein besondere Vorbild kommunaler Bauleitplanung dargestellt, da rief die Grundschule tags darauf alle interessierten Bürger aus dem Orten, aber auch dem Umland zum Tag der offenen Tür.

Schulleiter Christian Putzger begrüßte naturgemäß die Eltern der aktuellen, aber auch der kommenden Schulkinder zur Eröffnung und beantwortete die unausgesprochenen Frage gleich selbst: Warum lädt eine Grundschule, deren Einzugsbereich staatlich festgelegt ist und nicht dem Wahlrecht der Eltern unterliegt, zu einem Tag der offenen Tür ein?

"Weil wir mit den Eltern ins Gespräch kommen wollen, weil wir unsere pädagogischen Ansätze mit ihnen diskutieren wollen, denn nur im Miteinander von Elternhaus und Schule können sie auch Erfolg haben. Und nicht zuletzt brennen unsere Kinder darauf, ihren Eltern zu zeigen, was die in der Schule alles so machen."

Eine eindrucksvolle Vorstellung davon lieferte der Schulchor unter Leitung von Katrin Lüdtke ab. Sie nutzten dabei die geteilten Treppen im Foyer der Schule als ihre Bühne, kamen in einsetzenden Liedstrophen die "Showtreppe" hinab und sangen afrikanische Weisen genauso sicher, wie Frühlingsweisen oder kämpferische Lieder für die Recht der Kinder als Persönlichkeiten: "Wir sind Kinder, der Stoff aus dem die Zukunft ist, pass auf, dass du das nie vergisst!" Schulleitung und Eltern musste man in diesem Zusammenhang sicher nicht agitieren, doch während in Geraberg zum Tag der offenen Regelschultür die Bürgermeister der beschickenden Kommunen Wert auf ihre Präsenz legen, wurden zumindest zum Auftakt in Martinroda keine Kommunalvertreter gesichtet. Noch am Vortag hatte allerdings Günther Hedwig (Martinroda) im Kindergarten die Bedeutung des Schulstandorts ausdrücklich betont.

Henry Trefz / 27.03.10 / TA

 

Martinroda: Neue Version einer alten Geschichte

29.06.2012 - 05:45 Uhr

Viertklässler spielten in Martinroda zum Abschied von der Grundschule das Märchen von "Des Kaisers neue Kleider".

  

Die kleinen Schauspieler, die ganz groß waren: Mit einem Märchenspiel haben sich die Viertklässler von ihrer Schule verabschiedet. Foto: Hanns Stamm

Martinroda. In der Schule zu Martinroda war eine Theateraufführung angesagt. Die Mädchen und Jungen der vierten Klasse, für sie geht es dann zur Realschule oder aufs Gymnasium, haben sich Hans Christians Andersens "Des Kaisers neue Kleider" auserwählt, um es in der Erstaufführung den Eltern, Großeltern und Geschwistern vorzuspielen.

Der Flur im ersten Stock der Schule war gut gefüllt, im hinteren Teil war das Bühnebild aufgebaut, daran hatten die Schüler gemeinsam mit ihrer Lehrerin Sylvia Trauzeddel, die zugleich auch das Stück umgeschrieben und auf die Kinder zugeschnitten hatte, gewirkt.

Zur Erinnerung: Einst lebte ein Kaiser, der all sein Geld für seine Garderobe ausgab, reichten die Finanzen nicht mehr, wurden die Steuern erhöht. So hatte der Kaiser für jede Stunde des Tages ein anderes Kleid. Eines Tages kamen zwei Betrüger und versprachen dem Kaiser ein Kleid zu weben, welches nur die sehen, die Klug sind und in ihr Amt passen. Der Kaiser willigte ein und am Ende der Geschichte stand der Kaiser nackt vor seinem Volk.

Martin Kapp, Sandra Kühnlenz, Florian Linse, Julian Merten, Oskar Möller, Leonie Tyra Seeber, Chantal Waldmann, Felix Heinemann, Hannes Kaiser, Maximilian Kaltwasser, Patrick-David Matipa, Denise Möller, Vivien Müller, Franka Richter, Celine Ritter, Michel Schmidt und Gerealdine Seifert hatten gut drei Monate geprobt und zeigten nun, was in ihnen steckt.

Die 17 Mädchen und Jungen hatten gemeinsam die eine oder andere Textänderung vorgenommen, und wie Sylvia Trauzeddel zum Schluss bemerkte, auch während des Vorspiels erfanden sie neue bildreiche Sätze. Gekonnt und ohne sich zu versprechen, entführten sie die Anwesenden in eine kleine gekonnte Aufführung, die nicht unbedingt dem Original entsprach. Denn hier war es eine Räuberbande, die dem Kaiser geschickt das Geld aus der Tasche zog. Auch dieser Kaiser war ein wenig an die Jetztzeit angelehnt, denn schnell erfand er mehr oder wenig sinnreiche Steuern. Und so gab es auf einmal eine Back-, Bad- und Kindersteuer.

Die Räuber hatten es sich in der Kneipe bequem gemacht, tranken und futterten und taten so, als würden sie arbeiten. Und die Gesandten vom Kaiser sahen zwar keine Kleider, aber zu geben wollten sie dies nicht, man könnte sie ja für dumm halten und für eine Fehlbesetzung auf ihren ministerlichen Posten. Die Kinder hatten, wie auch die zuschauenden und zuhörenden Eltern ihren Spaß. Dies war ihnen anzusehen und anzuhören. Sie erlebten eine durch und durch gelungene Aufführung, ihr Beifall zum Schluss war Beweis und Dank an die Kinder.

Hanns Stamm / 29.06.12 / TA